16.09.2022

Digital X 2022 – Ein Blick in unsere Zukunft

Die Digital X 2022 ist keine Messe wie jede andere. Workshops in Waschsalons, Impulsvorträge beim Friseur oder Netzwerken im Pub. Die Digital X ist bunt und vielfältig – so wie es die Digitalisierung auch ist. Das konnten die Besucher am 13. und 14. September in der Kölner Innenstadt live erleben. Auch Sabine aus dem PASSION4IT Team war dabei. Es folgen einige Eindrücke aus dem zweitägigen Mega-Event sowie Impulse aus Vorträgen, die im Gedächtnis bleiben.

Köln als digitaler Erlebnisplatz

Zum vierten Mal fand die Weltausstellung der Digitalisierung bereits in Köln statt. Anstatt einer großen Messehalle fuhr die Deutsche Telekom als Veranstalter des Events andere Geschütze auf. In einem Arial von über 2 Mio. Quadratmetern Fläche mietete sich der Mobilfunkanbieter in Teile der Kölner Innenstadt ein.

Auf zahlreichen Bühnen und im Umfeld der Kölner Szene-Gastronomie konnten sich die Besucher über aktuelle Trends und künftige Entwicklungen zu den verschiedensten Digitalisierungsthemen informieren. Von neuen, digitalen Geschäftsmodellen und Technologien, KI, Digital Work, Mobilität, Nachhaltigkeit und Cyber Sicherheit, war für jeden Geschmack etwas dabei. Auch für Essen und Getränke und nicht zuletzt für die Mobilität war gesorgt – und zwar überall und jederzeit.

Verteilt auf beide Tage besuchten ca. 70.000 Menschen das Event. Für einen einfachen Locationwechsel standen den Besuchern Fahrräder, Rikschas, Busse und kostenlose Taxis zur Verfügung. Wer nicht anreisen konnte, hatte die Möglichkeit, digital via App die Vorträge auf den Bühnen zu verfolgen, so dass das Event hybrid sowohl physisch als auch als virtuelles Event nutzbar war.

Hochkarätige Speaker und Vorträge, die „aufrütteln“

Neben Speakern aus kleineren Unternehmen und Startups war auf den insgesamt 6 Bühnen der Digital X an beiden Veranstaltungstagen ein sehr hochkarätiger Speakermix vertreten. Einige CEOs großer Konzerne aber auch Prominente, wie der Apple Gründer Steve Wozniak sowie Journalist Dr. Claus Kleber am ersten Tag und Investor Frank Thelen, der Schriftsteller Frank Schätzing und die Hollywood Schauspielerin und Unternehmerin Jessica Alba am zweiten Tag. Die Rock-Band Muse und zahlreiche regionale Bands rundeten das Programm am Abend ab. Im Mittelpunkt standen aber vor allem rund 300 Vorträge, die aufrütteln sollen…

„Sei KEIN Frosch!“ – Harte Worte und dringender Appell an deutsche Unternehmen

Die Digital X wurden von Michelle Hunziker auf der Hauptbühne im Kölner Mediapark eröffnet und über beide Tage hinweg moderiert. Hagen Rickmann, Geschäftsführer der Telekom Deutschland GmbH begrüßte zunächst die Gäste, die an die Inspiration Stage gekommen waren bevor er die Worte an seinen Kollegen, den CEO der Deutschen Telekom Tim Höttges, übergab.

Höttges warnte in einer eindringlichen Rede davor, dass Deutschland bereits in vielen Bereichen im internationalen Vergleich abgehängt werde. Es sind mehr Innovationskraft und Mut erforderlich – sowohl von Seiten der Regierung als auch von den Unternehmen. Gerade für den Mittelstand reicht es nicht, auf dem Status Quo und der Vergangenheit auszuruhen. Höttges verglich die deutsche Wirtschaft mit einem Frosch. Setzt man einen Frosch in einen Topf mit warmem Wasser und erhitzt dieses langsam, so verbrüht der Frosch darin. Das ist unsere Wirtschaft, wenn wir nicht jetzt aus der aktuellen Situation herausspringen und aktiv an unserer Zukunft mitwirken, zu der vor allem die Digitalisierung und das Aufbrechen alter Muster zählt.

Wir brauchen Dichter, Denker, Digitalisierung

Deutschland ist auf dem vorletzten Platz im Digitalisierungsranking. Das geht aus dem Digital Rise Report 2021 hervor. Litauen und Polen haben sich in den Bereichen Ökosystem und Denkweise am meisten verbessert, während Deutschland gerade im Bereich Ökosystem am schlechtesten abschneidet. Das gute Ranking Litauens ist darauf zurückzuführen, dass die Regierung bestrebt ist, ein attraktives Umfeld für talentierte Fachkräfte aus dem Ausland zu schaffen und hierzu verschiedene Initiativen ins Leben gerufen hat.

Die Digitalisierung ist ein alarmierendes Beispiel dafür, wie die deutsche Industrie international zurückfällt. „Deutschland braucht Dichter, Denker, Digitalisierung.“, so Höttges. Dazu sind Reformen an unseren Schulen und Universitäten notwendig. Außerdem muss gerade der Mittelstand attraktiver für Fachkräfte werden – dies gelingt durch digitale Transformation. Es geht nicht darum, anderen die Schuld und Verantwortung zuzuschieben. Damit beginnen schon die ersten Probleme. Unternehmen, die hier auf den Impuls unserer Regierung warten, warten auch am Bahnsteig auf das nächste Kreuzfahrtschiff.