Reise in die Zukunft: individuelle Wissensarbeitsplätze

Stellen euch einmal euren idealen Arbeitstag vor. Wie würdet ihr diesen einteilen? Zu welcher Tageszeit konzentriert ihr euch am besten auf anspruchsvolle To-Dos und wann wollt ihr eure Freizeit genießen?

Die Corona-Pandemie beschleunigte in vielen Unternehmen die Arbeit aus dem Homeoffice heraus. Damit verbunden nimmt die Wissensarbeit eine rasante Fahrt auf neuen Wegen auf. Sowohl Führungskräfte als auch Mitarbeiter verlassen ihre Büroplätze und sitzen bei einer Tasse Kaffee am heimischen Schreibtisch, während sie an der nächsten Videokonferenz teilnehmen. Sie verteilen die Arbeit neu, ändern Kollaborationsprozesse und gehen Aufgaben der Wissensarbeit mit wandelnden Lösungsansätzen nach.

Sicher ist: Solche Entwicklungen haben immer Vor- und Nachteile. Aber was ist, wenn wir uns auf die großen Potenziale konzentrieren und die Gelegenheit nutzen, an diesem Wendepunkt unser soziales Wohlbefinden sowie wirtschaftliche Interessen gleichermaßen zu optimieren?

Werft gemeinsam mit uns einen Blick in die Zukunft und erfahrt in diesem Beitrag mehr über den Umbruch der Wissensarbeit.

Das bedeutet Wissensarbeit

Wissensarbeit ist die Durchführung von komplexen beziehungsweise neuen Aufgaben, für die sich entsprechende Mitarbeiter neues Wissen aneignen und daraus Lösungen generieren müssen. Sei es ein Anwalt, der einen komplizierten Fall löst oder ein Softwareentwickler, der ein neues Tool entwickelt – Wissensarbeit nimmt einen großen Teil unserer heutigen Arbeitswelt ein.

Weitere typische Beispiele für Wissensarbeiter bzw. „Knowledge Worker“ sind: Ingenieure, Wissenschaftler, Ärzte, Journalisten, Autoren, Professoren, Marktforscher und Unternehmensberater. Sie verknüpfen Informationen, erzeugen neues Wissen und geben dieses an andere Beteiligte weiter.

Inmitten der temporeichen Digitalisierung schaffen Wissensarbeiter eine grundlegende Basis für den sozialen, medialen und wirtschaftlichen Zusammenhalt. Seit Covid-19 unterliegt die Wissensarbeit einem großen Wandel. Das ortsunabhängige Arbeiten stellt die Zusammenarbeit – ja sogar unser komplettes gesellschaftliches Wertesystem vor viele neue Herausforderungen. Doch wie nutzen wir diese Entwicklungen als Chance?

Wissensarbeit To Go – der Abschied vom Büroarbeitsplatz

Sehr viel Potenzial besteht in der neuen Flexibilität. Wissensarbeit muss nicht an festen physischen Orten stattfinden. Sie braucht nicht länger im klassischen „Nine to Five“-Format an gegebenen Unternehmensstandorten ablaufen.

Mitarbeiter und Führungskräfte können über größere Distanzen eine hervorragende Zusammenarbeit und Arbeitsleistung erbringen. Das bestätigt die Wissenschaft zunehmend.
Ein Beispiel: Laut der Studie des Fraunhofer-Institutes für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO: „Arbeiten in der Corona-Pandemie“ (2021) sind die befürchteten Einbußen in der Produktivität nicht eingetreten. Trotz neuer Remote-Arbeit blieb diese bei 51,2 % der Befragten gleich. Bei rund 39 % ist diese sogar etwas bis sehr stark gestiegen. Nur rund 10 % stellten Einschränkungen während der Arbeit im Homeoffice fest.

Individuelle Arbeitsplätze, physische Distanz und Unternehmenserfolg müssen nicht im Gegensatz miteinander stehen. Im Gegenteil – sobald Wissensarbeiter die Gelegenheit haben, dann ihren beruflichen Aufgaben nachzugehen, wenn sie sich sehr wohlfühlen und am effizientesten arbeiten, ist eine Steigerung der Produktivität möglich. Die typische 40-Stunden-Woche mit alten Gewohnheiten, in denen Mitarbeiter mühsam und ergebnislos ihrer Beschäftigung nachgehen, wird damit obsolet.

Von 9 to 5 hin zu individuellen Lösungen

Stellt euch Folgendes vor: Ein Projektleiter steht jeden Tag spätestens 6 Uhr auf, um sich um seine Familie zu kümmern und anschließend einen 1-stündigen Arbeitsweg in eine andere Stadt auf sich zu nehmen. Seit seines neuen Homeoffice-Modells erspart sich dieser ab sofort den üblichen Stau zur Pendlertageszeit. Er sieht seine Kinder am Morgen länger und ersetzt einen Teil der Zeit durch Frühsport an der frischen Luft. Anschließend gönnt er sich genau in den Minuten einen Cappuccino, in denen er noch vor kurzem gestresst nach einem Parkplatz gesucht hat.
Die angenehmen Folgen? Der Wissensmitarbeiter kann seinen Tagesaufgaben deutlich zufriedener und produktiver nachgehen.

Die verstärkte Auslegung der Arbeitswelt nach individuellen Bedürfnissen bringt enorme Potenziale mit sich. Eine wichtige Voraussetzung ist eine passende Arbeitsumgebung mit allen digital benötigten Plattformen. Selbst wenn Mitarbeiter am heimischen Küchentisch oder in einem Café sitzen, sollten sie einen uneingeschränkten Zugang zu allen benötigten Tools haben und verlässlich mit Arbeitskollegen kommunizieren können. Sobald persönliche Treffen erforderlich sind, sollte diese Möglichkeit trotzdem bestehen.

Rund um die Lockerung klassischer Modelle in Richtung individueller Orte und Arbeitszeiten entsteht oft eine berechtigte Frage: Wie lässt sich die Arbeitsleistung bei solch fundamentalen Veränderungen noch messen?

An diesem Punkt ist eine Neuausrichtung der Führungskräfte gefragt. Anstelle von Stempeluhren und Präsenzzeiten sollten gemeinsame Ziele, ein vertrauensvolles Miteinander und Faktoren, wie zum Beispiel die Kundenzufriedenheit, im Vordergrund stehen.

Neues Zeitalter der individualisierten Wissensarbeit

Sei es das familienfreundliche Arbeiten, ein konzentrierteres Arbeiten oder die Zeitersparnis – der Absprung vom klassischen Büro hin zu flexiblen Wohlfühlorten und selbst gewählten Arbeitszeiten bringt viele Vorteile mit sich. Studenten und junge Mitarbeiter müssen nicht mehr zwingend ihre Heimat verlassen, wenn sie einen neuen Job an anderen Standorten antreten. Talente können unabhängig ihres Wohnortes rekrutiert und dort eingesetzt werden, wo ihr Einsatz dringend benötigt wird.

Sicher ist: Wir verlassen Raum und Zeit. Es gibt kaum ein Zurück in die alten, verstaubten Arbeitsmodelle an altmodischen Büroplätzen. Unternehmen sollten die Chancen der neuen Vernetzung und des Wissensaustausches ergreifen. Sie sollten frischen Wind in unproduktive Organisationsstrukturen bringen und neue Digitalisierungsstrategien ins Leben rufen. Wenn Firmen stärker auf die individuellen Bedürfnisse von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eingehen, eröffnen sich völlig neue Möglichkeiten. Nutzet auch ihr das neue Wissen, die Offenheit und die Kreativität der modernen Wissensarbeit.

Benötigt ihr Beratung auf dem Weg in unser neues Zeitalter? Sprecht uns sehr gern an.